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COVID-19: Schrittweise Normalität (08.04.2020)

Es ist soweit! Wie Sie sicherlich wissen, hat die österreichische Bundesregierung die schrittweise Aufhebung der Corona-Beschränkungen ab 14. April angekündigt. Die Wirtschaft wird sukzessive wieder hochgefahren. Ich bin gespannt, wie sich die Lockerungen nach einem Monat 'Lock-Down' auswirken werden, wie rasch sich das Leben wieder normalisieren wird. Hoffen wir alle, dass diese Schritte wirklich nachhaltig, d.h. ohne erneute Verschärfung, sein werden! 

Persönliche Dienstleistungen – also auch meine Beratung – werden erst frühestens ab Mitte Mai wieder möglich sein. Sie wissen, ich bin auf allen Kanälen erreichbar und stehe auch für Videoberatungen jederzeit zur Verfügung! Mit elektronischen Formularen und Unterschriften sind (fast) alle Themen online abwickelbar! 

Österreich Vorbild für die ganze Welt

Im Großen und Ganzen muss ich der österreichischen Bundesregierung ein großes Lob aussprechen. Es scheint so, als hätte sie rasch und energisch genug gehandelt, um die Ausbreitung von COVID-19 sehr effizient einzudämmen. Leider wissen wir noch immer relativ wenig über konkrete Zahlen. Ob die Krise damit gänzlich überstanden ist? 

Jedenfalls dürfte Österreich im globalen Vergleich sehr gut dastehen. In vielen Ländern erwartet man erst den Höhepunkt an Infektionen, Kranken und Toten – teils in dramatischen Ausmaßen…

Medizinische Fortschritte, wenn auch nur inoffiziell?

Derzeit werden weltweit Anstrengungen unternommen, medikamentöse Behandlungen und Impfungen im Kampf gegen COVID-19 zu finden. Zunächst sehr vielversprechende Ansätze werden derzeit in mehreren Studien geprüft. Die Studie 'Solidarity' der WHO wird breit unterstützt und bspw. ergänzt durch die EU (siehe ema.europa.eu), Ergebnisse liegen leider noch keine vor. Interessant ist aber eine (leider noch unbestätigte) Meldung, wonach die österreichischen Gesundheitsbehörden in einem Eilverfahren eine bekannte Wirkstoffkombination (Hydroxychloroquine und Azithromycin) zur Behandlung von Covid-19 zugelassen haben! 

Staatliche Hilfspakete

Die staatlichen Hilfspakete sind angelaufen, v.a. die Corona-Kurzarbeit dürfte das Schlimmste verhindert haben. Wie rasch wir die trotzdem historisch hohen Arbeitslosenzahlen (in Österreich und weltweit) wieder vermindern können, ob die diversen Hilfs-Fonds die Wirtschaft tatsächlich auffangen werden, ob die angebotenen Finanzierungen alle zurückgezahlt werden können, bleibt abzuwarten. Nach knapp einem Monat sind in Österreich leider noch immer kaum Gelder geflossen… 

Wirtschaft schwer angeschlagen 

Es ist nach wie vor extrem schwierig einzuschätzen, wie rasch sich die Volkswirtschaften der Welt von diesem Schock erholen werden. Etliche Ökonomen prognostizieren erhebliche Wachstumseinbußen, viele sprechen von Rezession. Was bei den meisten Staaten zunächst bleiben wird, sind massive Schuldenquoten. Diese fallen bei starken Volkswirtschaften weniger ins Gewicht als bei den ohnehin schon angeschlagenen Ländern wie Italien, Spanien und vielleicht auch Frankreich. Hier werden sicherlich Unterstützungsmaßnahmen notwendig sein, wahrscheinlich im Rahmen des ESM (Europäischer Stabilitäts Mechanismus), dessen Aufgabe es ist, überschuldete Mitgliedsstaaten der Eurozone durch Kredite und Sicherheiten zu unterstützen. Derzeit beträgt dessen Volumen rd. € 410 Mrd., zumindest für den Anfang ein guter Polster. 

Zinsen auf absehbare Zeit extrem niedrig

Nach den Zinssenkungen der Notenbanken weltweit, zuletzt der FED in den USA, gibt es so gut wie keine 'sicheren' Staatsanleihen mehr mit Zinsen. Dies dürfte auf absehbare Zeit wohl auch so bleiben, denn niedrige oder keine Zinsen helfen den Staaten, ihre Schulden einigermaßen in den Griff zu bekommen, wenn möglich wieder abzubauen. Dazu kommen massive Liquiditätsspritzen, Anleihekaufprogramme etc. Geldwerte wie Spareinlagen, Bausparverträge und auch Anleihen sind damit für den mittel- bis langfristigen Vermögensaufbau endgültig völlig unattraktiv. Sollten die Zinsen irgendwann einmal wieder steigen, könnten Anleihen sogar massiv an Kurswerten verlieren!

Private Vorsorge

Staatliche Pensionssysteme stehen seit geraumer Zeit auf Grund des demographischen Wandels unter Druck. Immer weniger arbeitende Menschen sollen immer mehr Menschen in Ausbildung und v.a. Pension erhalten. Dies geht schon seit geraumer Zeit in vielen Ländern, auch oder v.a. in Österreich (!), nicht ohne staatliche Unterstützung durch Zuschüsse zu den Pensionen. Diese notwendigen Zuschüsse (aus Steuern) stiegen in den letzten Jahren massiv und wurden auch weiterhin steigend prognostiziert. Dabei ging man allerdings immer von einem zumindest moderaten Wirtschaftswachstum aus, das nun wegbrechen dürfte. Selbst eine optimistisch rasche Erholung wird eine hohe Staatsverschuldung hinterlassen, Pensionssteigerungen werden in den kommenden Jahren bzw. Jahrzehnten wohl ausbleiben (müssen), vielleicht sollten wir sogar mit Kürzungen rechnen! Bei Interesse sehen Sie sich doch den Abschnitt 'Vorsorge' an! 

Aktienmärkte

Die massiven Kurseinbrüche der weltweiten Aktienmärkte der letzten Wochen dürften vorerst gestoppt sein. Die Investoren zeigen ersten Optimismus, dass die Krise bewältigbar ist. Anzeichen leichter Erholung der Corona-Infektionsraten weltweit nähren die Hoffnung auf eine rasche Genesung der Wirtschaft. Die Kursgewinne der letzten Tage sind Ausdruck dieser Entwicklung. Leider halten die aktuellen Machtspielchen der Erdölmächte – zu sehen in hohen Ölpreisschwankungen – die Nervosität höher, als sie sein müsste…

Legen Sie JETZT den Grundstein!

Vieles spricht derzeit FÜR Aktien, Sie kennen TINA (There Is No Alternative) ja bereits. Ob der Zeitpunkt perfekt ist, wissen wir immer erst im Nachhinein; nachdem die Kurse so günstig sind, wie schon lange nicht, ist der Zeitpunkt wahrscheinlich sehr gut! 

Ob Neuinvestition oder zur Verringerung der Verluste, sollten Sie noch Geldvermögen über der Liquiditätsreserve auf Konten, Sparbüchern o.Ä. haben, überlegen Sie bitte, ob Sie nicht JETZT den Grundstein für Ihren Veranlagungserfolg legen möchten!