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Fonds vs. Einzeltitel

Viele Sparer trauen sich nicht über Investments (siehe eine aktuelle Studie), weil sie Angst davor haben, in einzelne Aktien zu investieren und dabei Geld zu verlieren. Die Investition in einen Fonds senkt dieses Risiko beträchtlich.

Einzeltitel

Ein Investment in Einzeltitel ist tatsächlich mit einem wesentlich höheren Risiko verbunden, als das Investment in Fonds. Für Privatanleger empfehlen wir daher generell Fonds! 

Die Wahl der richtige Aktie(n) ist nicht einfach. Wer sagt, dass das Unternehmen, wo ich mich beteilige, auch in Zukunft noch gut wirtschaften, Gewinne erzielen bzw. nicht ins Hintertreffen geraten, möglicherweise sogar insolvent wird? 

Um in Einzeltitel zu investieren, sollte man daher großes Wissen über das/die Unternehmen aufweisen, sich laufend mit der Geschäftsentwicklung befassen und daher letztlich auch Kenntnisse über Bilanzen mitbringen. Wenn ich nur in ein Unternehmen investiere, ist mein Risiko des Totalverlustes daher auch relativ groß. Wenn ich meine Investition aufteile, sinkt damit das Risiko des Totalausfalles. Je mehr unterschiedliche Investitionen, desto geringer das Risiko!

Warum dann nicht gleich in einen Fonds investieren, der in eine Vielzahl von Unternehmen investiert?

Fonds - automatisch breit gestreut investieren

Ein Investmentfonds verwaltet das Geld vieler Anleger nach definierten Bestimmungen. Diese Bestimmungen legen fest, in welche Assetklassen, Regionen, Länder oder Branchen usw. investiert wird (Kurzfassung in einem Factsheet, Langfassung im Verkaufsprospekt, sämtliche Details in der Satzung). Es wird auch festgehalten, ob der Fonds von einem Management aktiv betreut wird (aktiver Investmentfonds) oder ob das Vermögen genau wie in dem zu Grunde liegenden Index, d.h. passiv, verwaltet wird (Exchange Traded Fund = ETF).

Sehen Sie sich dazu gerne auch unser Video 'Investmentfonds und ETS simpel erklärt' an!

Ein Index ist meist die Abbildung eines definierten Marktes oder einer Branche. 

Der DAX (Deutscher Aktien Index) enthält bspw. alle Aktiengesellschaften, die im Prime Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet sind. Er enthält die 30 größten (im Streubesitz befindlichen) und liquidesten AGs und repräsentiert rd. 80% der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften in Deutschland. Die Gewichtung der einzelnen Unternehmen im Index erfolgt nach dem Wert der frei handelbaren Aktien. 

Im September 2020 waren Linde mit 10,5%, SAP mit 10,2% und Siemens mit 8,7% die am höchsten gewichteten Unternehmen im DAX.

Fonds sind Sondervermögen

Allen Fonds – egal ob aktive Investmentfonds oder ETF – gemeinsam ist ihr Status als Sondervermögen. Das Kapital der Fondsanleger wird dabei vom Vermögen der Investmentgesellschaft stets getrennt gehalten. Für Anleger bedeutet das höchste Sicherheit: Egal, welches Glied in der Kette zwischen Anleger und Aktiengesellschaft in Schwierigkeiten geraten sollte – vom Vermögensberater, über die Beratungsgesellschaft, die Depotbank bis zur Kapitalanlagegesellschaft (KAG) bzw. Investmentgesellschaft, die Wertpapiere des Anlegers sind gesetzlich immer vor dem Zugriff – auch allfälliger Gläubiger – geschützt!

Ein Beispiel: 

Ein sehr einfacher Investmentfonds hält Anteile an lediglich 4 Unternehmen. Von A 50 Stk., von B 100 Stk., von C 30 Stk. und von D 80 Stk. Sie haben € 50.000,- investiert und halten damit 10% der Fondsanteile. Sie haben also auch 10% der Anteile an den Unternehmen A (5 Stk.), B (10 Stk.), C (3 Stk.) und D (8 Stk.) – dargestellt in rot.

Sollte nun der Fonds aus irgendeinem Grund aufgelöst, eingestellt oder was auch immer werden, dann bekommen Sie Ihre Anteile (rot) auf Ihr Wertpapierdepot übertragen!

Transparenz GROSS geschrieben

In regelmäßigen Berichten (Jahres-, Halbjahres- und Monatsberichte) legt die KAG sämtliche Details über Wertpapiere, Währungen, Absicherungen etc. des Fonds offen. Das bietet größtmögliche Transparenz...

Die größten Fonds

'Das Investment' führte 2018 den SPDR S&P 500 ETF Trust mit über € 227 Mrd. verwaltetem Vermögen als größten 'privaten' Fonds der Welt. Der von der der Fondsgesellschaft State Street Global Advisors verwaltete ETF wurde bereits 1993 aufgelegt und bildet den ‚S&P 500‘ nach, den breiten, 500 Unternehmen umfassenden, Index für US-Standardwerte.

In Europa ist der größte zum Vertrieb zugelassene Fonds der Pimco GIS Income Fund E EUR hedged Acc, ein aktiv gemanagter Anleihefonds, der aktuell rd. € 59 Mrd. in weit über 100 Wertpapieren verwaltet.

Fondsbezeichnungen und deren Bedeutung

Kapitalanlagegesellschaft (KAG) oder Investmentgesellschaft

Zu Beginn ist meist die KAG, d.h. jene Gesellschaft, die den Fonds anbieten und verwaltet, angeführt. In unseren Beispielen SPDR (als Marke für ETF von State Street Global Advisors) bzw. Pimco GIS (Global Investors Series).

Region, Land oder Thema

Darauf folgt meist eine Bezeichnung, die die Anlagepolitik beschreibt. 'S&P 500' ist relativ klar, 'Income' ist ein Hinweis auf das Ziel des Fonds, dem Anleger 'hohe laufende Erträge' zu bringen.

Anteilsklasse

Dann gibt es idR. einen Hinweis auf die Anteilsklasse, die leider nicht einheitlich benannt wird. Es gibt allerdings sehr oft unterschiedliche Kunden ein und desselben Fonds, vom institutionellen Investor (z.B. Pensionskassen) mit Mindestinvestitionssummen bis zu Milliarden Euro bis zum Retail-Kunden, der lediglich € 50,- p.m. investieren möchte. Im dargestellten Beispiel ist die Klasse mit 'E' bezeichnet.

Fondswährung

Meist wird auch die Fondswährung, bei Pimco hier 'EUR', angeführt. Dies gibt allerdings nur an, in welcher Währung Fondsanteile ge- und verkauft werden! Entscheidend für Anleger ist allerdings, in welchen Währungen die im Fonds gehaltenen Wertpapiere selbst gehandelt werden. 

Ein Beispiel: Ein US-amerikanischer Aktienfonds hält logischerweise Aktien in USD. Würde dieser Fonds nun in EUR geführt werden, ergäbe das wenig Sinn. Deswegen gibt es auch währungsgesicherte Tranchen, in unserem Beispiel ausgedrückt durch 'hedged', d.h. dass die Währungsrisiken durch den Handel mit US-Titeln in USD für einen Euro-Investor abgesichert sind. 

In der Praxis hat sich gezeigt, dass sich die Währungsrisiken langfristiger Aktieninvestments mit der Zeit ausgleichen, eine Absicherung daher meist nur wenig Sinn macht…

Ausschüttend oder thesaurierend

Ob ein Fonds nun die selbst eingenommenen Zinsen und/oder Dividenden an die Anleger ausschüttet oder wieder veranlagt, erkennt man meist an den Kürzeln 'A' oder 'dis' für ausschüttend (distributing) bzw. an 'T' oder 'acc' für thesaurierend oder wiederveranlagend (accumulating).