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Welche Risiken sollten Sie bei konventionellen Investments beachten?

Konventionelle Investments sind großen Nachhaltigkeits-Risiken ausgesetzt, die oft übersehen werden:

Physische Risiken: nicht nachhaltige Entwicklungen in der realen Welt könnten negative Auswirkungen auf das Investment haben.

Denken Sie nur an die verheerenden Waldbrände der letzten Zeit oder schmelzende Gletscher und deren Auswirkungen auf Tourismus und Städte; oder an Umweltrisiken: Der Brand auf der Bohrinsel Deepwater Horizon hat die Aktien von BP um 43% sinken lassen. Steigende Meeresspiegel bedrohen z.B. Industrieanlagen und -einrichtungen, be- oder verhindern die Nutzung von Transportwegen für Material und ArbeiterInnen usw.

Transitionsrisiken: die Transition zu einer nachhaltigeren Wirtschaft könnte negative Auswirkungen auf das Investment haben.

Wenn viele Investoren binnen kurzer Zeit beschließen sollten, Produzenten thermischer Kohle aus ihren Portfolios zu eliminieren, wäre ein Kursverfall solcher Aktien sehr wahrscheinlich. Eine Vielzahl an Unternehmen ist heute sehr kohlenstoffintensiv. Nicht nur Ölfirmen, Fluglinien etc. sind von einer CO2-Bepreisung betroffen.

Rechtsrisiken: global steigt die Zahl an Gerichtsverfahren, wo eine Änderung des Verhaltens einzelner Unternehmen oder von Regierungen verlangt wird.

Reputationsrisiken: Boykottaufrufe an KonsumentInnen zum Beispiel, gewisse Produkte oder Dienstleistungen NICHT mehr zu kaufen (Fleischproduktion unter widrigen Bedingungen, Kinderarbeit in der Modebranche) können ganze Geschäftsmodelle bedrohen.

CO2-Preise und soziale Kosten

Der Preis für emittiertes CO2 soll in Deutschland bis 2025 von € 25,- auf € 55,- pro Tonne steigen. Jüngste Berechnungen legen noch wesentlich höhere Preise für 2020 (€ 76,- bis € 148,-) nahe. Das wären die aktuellen ‚sozialen Kosten‘, die alleine durch steigende Temperaturen verursacht werden. Nicht eingerechnet sind da Schäden durch Wetterextreme, steigende Meeresspiegel, der Verlust von Ökosystemen, das Aussterben unzähliger Arten oder auch mögliche Gewalt bzw. Konflikte auf Grund der Migrationsströme, die durch den Klimawandel ausgelöst werden! 2030 werden die ‚sozialen Kosten‘ bereits bei rd. € 190,-pro Tonne CO2 liegen!

Doch auch ein Verbot von Einwegplastik oder einfach nur strengere Vorschriften zur Vermeidung von Steuerflucht haben Auswirkungen auf Unternehmen und damit auch auf Investments. Jedenfalls sind diese Transitionsrisiken groß genug, dass sie als potentiell destabilisierend für das Finanzsystem angesehen werden. Für Sie als InvestorIn allemal ein Grund, Ihre bestehenden Investments auf diese Risiken zu überprüfen und auf nachhaltige Investments umzusteigen.